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Ein Jahr im WeinbergHier erfahren Sie - im Laufe des Jahres 2004 aktualisiert - welche Arbeit wann im Weinberg ansteht und wie die Trauben für Ihren Wein aussehen. Frühling - Sommer - Herbst - Winter FrühlingIm Frühling(April,Mai) werden auch die neuen Weinberge gesetzt. Mehr zum Setzen... Schwitzen im Weinberg - Schneiden und Binden in der Februarsonne 2014
Kurze Arme, 18 Grad im Februar. Die Reben "drücken" schon, d.h. es tropft Wasser nach dem Schneiden aus den Wunden; vier Wochen früher als normal. Im Weinberg werden die Weinreben ab November bis in den April hinein geschnitten und gebunden. Das heißt, die alten Triebe vom letzen Jahr werden - bis auf einen oder zwei - abgeschnitten und auf den Boden geworfen. 1. Rebe mit alten Trieben, vorgeschnitten; 2. rausgezogen; 3. gebunden Die übrig gebliebenen Triebe (die stärksten und schönsten) werden dann nach
unten gebogen (entweder herzförmig am Moselpfahl oder über den Biegedraht bei
der neuzeitlichen Drahtanlage) und dann befestigt, zum Beispiel mit den hier
wachsenden Weiden. Rebblüte Pflanzungen SommerRebfrisör - Der Laubschnitt und der LaubhefterArbeiten im Sommer 1. HeftenAls Ursprüngliche Schlingpflanze sollte die Rebe eigentlich von Natur aus nach oben wachsen wollen, immer hinauf an den Bäumen in die Baumwipfel Richtung Sonne. Leider haben das einige Rebsorten wohl vergessen ;-). Während z.B. Riesling, Elbling, Cabernet Dorsa direkt und ordentlich nach oben wachsen, will beispielsweise der Weissburgunder so gar nicht nach oben. Auch Kerner und Dunkelfelder wachsen eher wie ein Busch. So muss ein bis drei mal geheftet werden, d.h. die Triebe werden mittels Drähten nach oben gezogen oder - wie seit Jahrtausenden - an den Pfählen mit Bast angebunden. 2. EntlaubenVorher und nachher. Die Traube hängen frei, gezielt wurden die Blätter entfernt Im Bild: der "Entlauber", er entfernt mit großem Saug-Gebläse und zwei Rollen gezielt die Blätter vor den Trauben. Das zur Qualitätssteigerung: die Trauben werden schön belichtet, reifen besser aus, die Säure wird reduziert, die Trauben trocknen schneller ab und bleiben so länger gesund - für mehr Qualität. Auch steigt bei roten Reben die Farbausbeute und der Tanningehalt.
3. Der Reb-Frisör: LaubschnittWerden die Triebe zu lang, müssen Sie eingekürzt oder "gegipfelt" werden - dies ist der Laubschnitt. Man kann es mit einem langen Messer, mit Heckenscheren oder wie im Bild mechanisch mit hydraulisch angetriebenen Messern machen. Maschinell ist das ganz natürlich deutlich erholsamer - mit bis zu 10km/h können wir die Zeilen Abfahren. Sinn der Arbeit ist es, aufrecht stehende Triebe mit dem richtigen Blatt/Fruchtverhältnis zu erzielen. Die Blätter sind nicht anderes als kleine Sonnenkraftwerke; je mehr, desto mehr Süße kann in die Trauben eingelagert werden, aber auch je höher ist der Wasserverbrauch. Deswegen gilt es, die Triebe auf das richtige Maß einzukürzen. Werden die Triebe zu lang, brechen Sie nämlich ab oder beschatten sich selber - und im Schatten arbeiten die Sonnenkraftwerke, die Blätter nicht. Auch würden dann die Zeilen viel zu wild wuchern, es wäre zu feucht und der Krankheitsdruck wäre stark erhöht. Das erste "Gipfeln" machen wir möglichst spät- So geht viel Energie der Rebe in die Blätter und weniger in die Trauben - die einzelnen Beern bleiben so kleiner und die Qualität wird gesteigert. Auch bildet die Reben dann weniger Seitentriebe (Geiztriebe genannt), die Laubwand ist lockerer und dadurch gesünder. 4. Rebschutz1845 wurde der echte und 1878 der falsche Mehltau mit Zierreben von Amerika nach Südfrankreich eingeschleppt. Innerhaölb weniger Jahre verbreiteten sich die Krankheiten über ganz Europa. Set dem müssen wir Pflanzenschutz betreiben, zunächst mit Kupfer- und Schwefelpräparaten, mittlerweile mit systemischen Fungiziden, die sich nicht mehr im Boden anreichern. Dieses Jahr sieht man wegen der feuchtwarmen Witterung - auch morgens war es oft dunstig-feucht - sehr oft den falschen Mehltau, die Peronospora. Dank Wetterstation direkt im Ort (klicken für das aktuelle Wetter) kennen wir mittlerweile genau den Infektionsdruck und können auf unnötige Spritzungen verzichten. Wegen dem schnellen Neuzuwachs (neue Blätter, die Trauben werden größer) und der feuchten Witterung mussten wir allerdings teilweise alle 10 Tage Pflanzenschutz durchführen. Herbst![]() Auspflücken Die LeseWeinlese am 4. Oktober 2001 - eine der frühen Sorten, Bacchus, wird bei sommerlichem Wetter im Petersberg gelesen Endlich steht die für den Winzer schönste und arbeitsreichste Zeit des Jahres an - die Lese. Meistens beginnen wir Ende September mit der Lese der frühen Sorten wie Müller-Thurgau und Bacchus (auch für den Traubensaft), die Lese kann sich dann bis in den November hinziehen (Riesling). Damit hat kaum eine andere Traube auf der Welt so viel Zeit wie der Riesling, die Sonne des ganzen Jahres und das Beste aus der Lage und dem Schieferboden aufzunehmen. In unseren meist steilen Weinbergen lesen wir im Moment alles per Hand. So können direkt im Weinberg nur die Trauben ausgelesen werden, die am Besten für dem Wein sind. So wird bei Rotwein vor allem auf Gesundheit der Trauben Wert gelegt, denn durch Boytritis (Edelfäule) geschädigte Trauben bringen keine Farbe mehr in den Wein. Bei edelsüßen Spät- und Auslese legt man jedoch gerade Wert auf diese edelfaulen Trauben, der Boytritis-Pilz perforiert die Trauben, dadurch verdunstet Wasser und alle anderen Inhaltsstoffe wie Zucker und die später für den Geschmack verantwortlichen Stoffe werden konzentriert. Mehr zur Weinlese 2002
Winter
EisweinleseMehr (Videos und Bilder) zur Eisweinlese... Kommt der Frost, am besten schon im November, beginnt auch die Zeit der Eisweinlese. Hier ernten wir im November 1998 einen Eiswein im Frauenberg. Bei -9°C waren wir fast genauso gefroren wie die Beeren, aber der Eiswein (jetzt im Verkauf: Nr.29.2) entschädigt für alle Mühen. Blick auf den morgens um 6 Uhr noch schlafenden Ort und die vielen fleißigen Helfer. Die gefrorenen Trauben. Das Blaue Netz schützt vor den hungrigen Vögeln und davor, das die Trauben abfallen und auf dem Boden liegen. Das Ergebnis - Unser Eiswein, die Nr.29.2. Auch im hervorragenden Jahrgang 2003 konnten wir bei sogar -11°C einen Eiswein ernten. Schwitzen im Weinberg - Schneiden und Binden in der Februarsonne
Kurze Arme, 18 Grad im Februar. Die Reben "drücken" schon, d.h. es tropft Wasser nach dem Schneiden aus den Wunden; vier Wochen früher als normal. Im Weinberg werden die Weinreben ab November bis in den April hinein geschnitten und gebunden. Das heißt, die alten Triebe vom letzen Jahr werden - bis auf einen oder zwei - abgeschnitten und auf den Boden geworfen. 1. Rebe mit alten Trieben, vorgeschnitten; 2. rausgezogen; 3. gebunden Die übrig gebliebenen Triebe (die stärksten und schönsten) werden dann nach
unten gebogen (entweder herzförmig am Moselpfahl oder über den Biegedraht bei
der neuzeitlichen Drahtanlage) und dann befestigt, zum Beispiel mit den hier
wachsenden Weiden. Das Schneiden und Binden ist bei uns noch komplette Handarbeit - nur so können wir die Reben so schneiden und binden, dass die spätere Qualität der Trauben optimiert wird. Macht man als Winzer seine Arbeit sauber und richtig, so kann eine Rebe auf diese Art Jahrzehnte, wenn nicht mehr als 100 Jahre jedes Jahr süße und wohlschmeckende Trauben liefern. Mehr zu dem RebschnittManch ein uninformierter Weinfreund ist schon fast entsetzt in den Wintertagen, wenn alles Laub abgefallen ist und mit dem Rebschnitt begonnen wird. Fast alles, was letztes Jahr gewachsen ist, liegt in den Weinbergen auf der Erde. Da wird von der armen Reben komplett alles abgeschnitten, alle neuen Triebe, alle Reben, bis auf eine. Überlebt die Rebe das denn? Tut der das nicht weh? Wie man im Winter die guten Weinlagen findet - wie es die Römer tatenWie findet man die guten Weinlagen? Im Winter ist es ganz einfach: Ab und zu wagt sich der Schnee auch von den Eifel- und Hunsrückhöhen ins wärmere Tal hinab, und es liegt ein wenig Schnee hier an den Hängen. In den guten Lagen schmilzt er zuerst - und so fanden auch die Römer vor benahe 2000 Jahren die besten Plätze für die mitgebrachten Weinreben. Bei uns ist immer der Frauenberg zuerst schneefrei. Der Schiefergrund und die Natursteinmauern reflektieren die Sonne, erwärmen sich und lassen so mehr und mehr den graubraunen Schiefer hervortreten, wenn sonst noch alles von einer hellweißen Schneeschicht zugedeckt ist Freitags: Frisch gefallener Schnee. Samstags, einen Tag später: rechts im Frauenberg liegt schon keiner mehr, in den Weinbergen dahinter und davor schon. Der Weg des Weines 2006Sonniger Oktobermorgen 1. Im Weinberg: Modernste Technik in den SteilstlagenNeue Weinberge und Technik 2006 Mordernste Technik hielt dieses Jahr Einzug - ein neues “Spielzeug” für den Sohn, eine Weinbergs-Raupe inkl. Seilwinde. Mit unserer “Niko” können wir die guten Lagen seit diesem Jahr sehr effizient und auch noch qualitätsfördernder bewirtschaften - egal wie steil sie sind. Rieslinge aus Frauenberg und Calmont, Spätburgunder aus dem Rosenberg - so können große Weine wenig kosten. Denn im Vergleich zu anderen “Großen Gewächsen” sparen wir dank rationellem Arbeiten 1 bis 1,5 Euro je Liter und können Ihnen diesen Vorteil natürlich weitergeben. In den Terrassenweinbergen bleibt die Arbeit dagegen immer gleich - wie schon zu Großvaters Zeiten ist Handarbeit angesagt. Alte „wurzelechte“ Reben-„Opas“, bei uns teilweise ca. 80 Jahre alt, ziehen mit Ihren bis zu zwölf Meter langen Wurzeln eine ganze Aromenfülle aus dem Fels: Fruchtnuancen nach Mirabelle und Apfel, mineralische Noten geben dem Weinen Transparenz und Eleganz, reduzierter Ertrag gibt Extrakt und Mundfülle. Auf dem “Buckel”, auf dem Rücken wurden Humus und wertvolle Steine jahrhundertelang in den Weinberg getragen. Aber auch heute lohnen die teilweise 1.000 Stunden(!) Mehrarbeit je Hektar. Die besten, steilen Lagen geben haltbare, frische, strukturreiche Weine, die es lohnen, mit dem Schiff und (früher) auf Esels Rücken in alle Herren Länder transportiert zu werden. 2. Das Weinjahr 2006 - voller Einsatz für gute TraubenRieslinglese im Frauenberg Im Weinberg war 2006 voller Einsatz für die Qualität ein Muss. Der 06er - Wechselbad der Gefühle: Juli: :-) +2,6°C heißer, der heißeste Juli! Kaum Regen, stattdessen Hitze und Trockenheit im Juli. Schon im Frühsommer haben wir mit angepasster Entblätterung haben wir die Basis für reife, abgehärtete Trauben gelegt. Dieses Jahr war dies effizient per Maschine möglich dank hochmodernem Entlauber - als erster im Landkreis setzen wir diese Technik ein. Auch um den Boden mussten wir uns kümmern: dem Wetter angepasstes Bodenarbeit, natürliche Begrünung für gute, tiefgründige Weine und ein gesundes Bodenleben. August: :-( Doppelte Regenmenge wie üblich - jetzt war dann Ausdünnen, eine Vorlese von unreifen oder faulen Trauben gefragt, wie auch im September: :-| und :-): sogar wärmer als der August! schwüle Wärme im September, die den Trauben die Reife brachte. Zum Schluss wurden die Weinberge noch einmal Entblättert und die Begrünung gefördert. Oktober: :-) Trockenes, extrem warmes Wetter (26°C und mehr!) zur Hauptlese. Ein goldener Oktober, extrem lang sind die Blätter grün. Aromareif waren die Trauben. Leider war durch den nassen August die Haut sehr dünn, so dass es schnell gehen bei der Lese - Hektik war aber nicht angebracht. Rigoros und geduldig mussten wir und unsere Helfer unreife oder grünfaule Trauben aussortieren. Wir haben freiwillig auf ca. 20-30% der Ernte verzichtet. Auch die dank Sonne einsetzende Edelfäule verdampfte und konzentrierte die Riesling-Beeren. Zu jeder Zeit war also voller Einsatz gefragt - für gute Weine! 3. Im Keller. Zarte Hände sind gefragtBei der Arbeit mit den jungen Weinen sind jetzt dagegen zarte Hände gefragt - und ebenso alle Sinne, ob Auge, Nase , Gaumen oder Ohr (ganz leise kann man sogar das Rauschen und Arbeiten der Hefen hören, wenn man das Ohr an das Fass hält). Feingefühl, oft auch einfach “Intuition”, und natürlich die Erfahrung in unserem Traditionsweingut bestimmen den Ausbau der Weine, Erfahrung vom Vater, Engagement und neue Ideen von Vater und Sohn. Modernste Technik in den Weinbergen: Weinbergsraupe erklimmt die steilsten BergeSeit 2006 haben wir zusammen mit dem Weingut Peter Göbel aus Eller hochmoderne Technik im Einsatz. Unsere Niko-Raupe erklimmt die steilsten Weinberge, dank Seilzug - computergesteuert. So können wir unsere besten und steilsten Weinberge wie hier im Bild den Spätburgunder im Rosenberg effizient bewirtschaften. Dank geringem Gesicht und großer Auflagefläche ist die Raupe sehr schonend für den Boden. Dazu ist die Arbeit effektiver und schlagkrägtiger:
Ein bisschen Fingerspitzengefühl und Mut ist allerdings schon gefragt... Bei den besten Lagen im Frauenberg bleibt aber alles beim alten. Sind Mauern in den Weinbergen, ist die Arbeit diesselbe wie vor 100 Jahren - Handarbeit zu Fuss ist angesagt, is zu 1.200 Stunden je Hektar Weinberg (zum Vergleich: mit Raupe benötigen wie ca. 700 Stunden und Kollegen bei flachen Weinbergen mit maschineller Lese nur 200 Stunden!) Videos: http://www.amlinger.de/download.html
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