Ort: Bremm (auf der Neefer Moselseite ca.
1 km entfernt) Lage: Leichte Hanglage gegenüber dem Calmont, direkt am
Moselufer ' Boden: teils sandig, Sedimente der Mosel und teils Kies
Die Lage "Bremmer
Abei Kloster Stuben" umfasst die Güter des ehemaligen Augustinerklostes(1137
bis 1788), welches hier direkt gegenüber dem Calmont am Moselufer stand.
Inmitten der schönsten und bekanntesten Moselschleife gedeihen hier in einer
flachen Hanglage vor allem frühreifende Sorten. Die Güte der Lage kann man
aber daran messen, das in den besseren Partien sogar Riesling prächtig
gedeiht, und das in fast flachem Gelände. Teils wird es wohl die vom
natürlichen Amphietheater des steilsten Weinbergs Europas, des
Calmonts (heißer Stein)
reflektierte Sonnenhitze sein, aber auch die fruchtbaren Flußauen und die im
ganzen Jahr hervorragende Wasserversorgung tragen ihren Teil dazu bei.
Direkt unter den Weinbergen kann man sich (vielleicht nach getaner
Arbeit im Weinberg) an einem schönen Naturstrand in den ruhigen Moselfluten
abkühlen, gerade am Wochenende wird dieses kostenlose Angebot der Natur
gerne genutzt.
Früher konnte man die Lage nur über den steilen Weg über den Petersberg
erreichen. Dies war aber den Ochsen beim Transport der Trauben nicht zuzumuten,
und so mussten die Trauben mit dem Nachen (kleines, flaches Boot) nach Neef oder
die anderen Orte transportiert werden.
Der Naturstrand an der Klosterruine Stuben lädt im Sommer auch den Winzer nach getaner Arbeit zu einem erfrischenden Bad in der klaren Mosel ein.
Name:
Der Name der Lage ergibt sich aus der Abtei der Augustinerinnen, von der
heute nur noch die Ruine zu sehen ist..
Um 1560 taucht hier im Kloster Stuben auch das erste Mal der Name Amlinger
auf - einer davon war hier in der klostereigenen Weindomäne angestellt.
Ab dem 16. Jh. lässt sich dann der Name Amlinger hier in der Gegend
zurückverfolgen.
Ab 1780 lockerten sich jedoch mehr und mehr die strengen Sitten des Klosters,
und das trotz Eingreifen des Abtes zu Springiersbach. Die folgende Geschichte
diene dem Leser als abschreckendes Beispiel
Im Kloster der Augustinerinnen zu Stuben feierte man wie
jedes Jahr in der großen Kirche das Weihnachtsfest. Doch in diesem Jahr
verlief alles anders - mitten in der Christmette gebar eine der eigentlich
jungfräulichen Nonnen einen gesunden Knaben.
Die Freude war natürlich groß, das sich wie bei Jesu seinerzeit
wieder in der Weihnachtsnacht ein Wunder von diesen Ausmaßen (die jungfräuliche
Empfängnis) ereignet hatte, und so wurde der Knabe im Kloster aufgenommen
und von allen fürsorglichst umsorgt.
So wuchs der Knabe inmitten der Klostermauern auf, sogar
ein hoher Herr wollte ihn dann später aufnehmen und ihm eine gute Bildung
zuteil lassen. Allerdings kam etwas dazwischen - ein weiteres Wunder in
Gestalt eines Mädchens. Die fromme Nonne war wieder Mutter geworden, dieses
Mal allerdings von einem Mädchen, und mit dem Termin (Sommer) hat es auch
nicht hingehauen.
Damit war das Wunder als ein reines Werk der Natur entlarvt,
und die Nonne musste sich mit Ihren Kindern (und vielleicht auch dem Vater)
ein neues Dach über dem Kopf suchen.
Schließlich kam man soweit, das sich Klöster als Orte der Einkehr und
Entsagens und die Erzeugung des Weins nicht vertragen. Wie in einigen
anderen Fällen musste 1789 Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Trier das Kloster
wegen "sittlicher Verfehlungen" in ein freies, weltliches Damenstift
umwandeln. Somit waren die Damen nicht mehr zur Residenz im Kloster verpflichtet.
1794 war es auch damit vorbei, nach dem Einmarsch der Franzosen mußte
das Kloster endgültig geräumt werden. Eine Zeit lang wurde es noch als
Domäne genutzt, schließlich aber auf Abbruch verkauft. Heute steht nur
noch die Ruine - wie ein gestrandetes Schiff inmitten des Meeres der Weinstöcke
- imposant am alten Platz gegenüber dem Calmont.

Weine aus der Bremmer Abtei Kloster Stuben:
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